Die Vorbereitungen
Die Vorbereitungen für die Beobachtung der Venus fingen sehr kurzfristig an. Man wusste zwar um das
große Ereignis, doch hatte niemand so richtig Zeit (oder vielleicht auch Lust) alles zu organisieren.
Denn vieles musste gemacht werden. Das wichtigste waren ja eigentlich die Sonnenfilter für den Refraktor,
denn ohne diese konnte man die Sonne nicht beobachten. Die Anfertigung eines solchen Filters war ziemlich heikel,
denn man musste alles genau ausmessen und "lochlos" anfertigen. Schon ein kleines Loch könnte zum
Erblinden des Beobachters führen. Ein paar Tage vor dem Ereignis entschloss man sich doch diese Filter
mit Hilfe von Sonnenfilterfolie, Pappe, Klebeband, Tacker und viel Geduld zu basteln, bzw. anzufertigen
(obwohl basteln der passendere Begriff für diesen Prozess ist). Nach vielen Stunden war man endlich
fertig und es passte sogar. Nun musste noch dafür gesorgt werden, dass die Leute von diesem Ereignis erfuhren. Deshalb hängte man
im ganzen Haus Zettel aus. Außerdem fertigte man Infoblätter für die Besucher an. Jetzt stand dem 8.Juni
nichts mehr bevor! Für den Transit 2012 wurden die Sonnenfilter, welche man 2004 extra für diesen Transit angefertigt hatte,
wieder benutzt, so dass die Vorbereitungen diesmal weniger aufwendig waren.
Refraktor mit Sonnenfilter
Der Venustransit 2004
Alle erwarteten diesen Tag schon mit großer Vorfreude. Der erste Blick jedes Einzelnen
an diesem Morgen ging zuerst nach oben Richtung Himmel, um zu schauen ob denn auch das Wetter mitspielen würde. Und das
tat es. Der 1. Kontakt war ca. 7.20 Uhr MEZ. Am Anfang kamen eher wenige Besucher, meist Studenten in ihren
Pausen. Doch nach und nach sprach es sich rum.
Die Nachricht verbreitete sich noch viel schneller, als Radio und Fernsehen begannen, davon zu berichten.
Vor allem durch das Radio, welches die Meldung direkt live ausstrahlte, wurden noch mehr Leute motiviert, sich den Transit anzuschauen.
Durch den großen Ansturm mussten viele, bzw. eigentlich fast alle Besucher dann
mehrere Stunden warten bevor sie einmal durch das Teleskop schauen konnten,
da ganz hoch in die Kuppel des Beyerbaus max. 10 Personen gleichzeitig durften (und man ließ
schon 15 Personen hoch!). Der Refraktor steht nämlich auf einer Hebebühne, die je nach Position des
zu beobachtenden Objektes gehoben oder gesenkt werden kann. Aus diesem Grund musste immer ein Mitarbeiter an
der Treppe zum Refraktor stehen, um zu kontrollieren wer hoch darf und wer noch warten muss.
Auf dem Dach des Gebäudes, welches als Aussichts- und Beobachtungsplattform dient, hatte man kleinere Teleskope
platziert, mit denen man auch beobachtete oder einfach die frische Luft und den Blick auf die Stadt
genießen konnte. Am Eingang in den Turm bekamen die Besucher ein Infoblatt mit wichtigen Informationen
und Warnhinweisen. Am Ende waren es ca. 2000 Besucher, die den Venustransit am Refraktor des Beyerbaues beobachten konnten.
Der Venustransit 2012
Der Transit am 6. Juni 2012 war von Mitteleuropa nicht komplett zu sehen, da der Transit schon vor dem hiesigen Sonnenaufgang begann. Nur wer früh aufstand,
konnte das Ende des Transits beobachten. Zuerst war es aber nicht sicher, ob man von Dresden aus überhaupt etwas beobachten konnte,
da die Wetterprognosen für diesen Tag sehr schlecht waren. Diese Befürchtungen erwiesen sich aber als unbegründet - der Himmel war komplett wolkenlos!
Als die Sonne um 04:50 MEZ in Dresden aufging, war der Venustransit schon im vollem Gange. Trotz der frühen Stunde kamen einige Besucher
(insgesammt waren es am Ende über 100) auf den Beyerbau, um den letzten Venustransit für die nächsten 113 Jahre zu sehen.
Auch dieses Mal wurden Fotos gemacht, aber da nur die letzten zwei Stunden des Transits beobachten werden konnten,
gab es nicht so viele Fotos wie 2004. Um 06:55 MEZ war der Venustransit mit dem 4. Kontakt zu Ende und alle waren froh,
ein solches Ereignis noch einmal gesehen zu haben.
Ergebnisse
Während des gesamten Transits 2004 und 2012 wurden laufend Bilder gemacht, so entstanden 2004 am Ende über 10000 Bilder.
Da 2012 der Transit nur am Ende beobachtet werden konnte, wurden hier nicht so viele Bilder gemacht.
Einige dieser Bilder werden hier gezeigt. Trotz des großen Aufwandes hat man die Messungen
nicht für wissenschaftliche Zwecke genutzt, da es in der heutigen Astronomie nicht möglich ist irgendwelche
neuen Erkenntnisse damit zu erzielen (die Distanzen im Sonnensystem können heutzutage viel einfacher, zum Beispiel mit Hilfe
von Radarmessungen, bestimmt werden).
Es gab zwar keine wissenschaftlichen Ergebnisse, aber viele
schöne Bilder und prägende Erinnerungen sowohl für die Besucher, als auch für die Mitarbeiter und Helfer.